E-grâmata: Der erfundene Ehemann: Dr. Norden 156 - Arztroman

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein ''Fall'', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.»Ich erinnere mich gut an Roszas Zimmer.« Die Stimme des alten Mannes war gebrochen. Doch seine Augen glänzten, und das Lächeln auf seinen Lippen war das eines jugendlichen Verführers. »Als sie die Tür öffnete, empfing mich der Geruch des völlig überheizten Ölofens. Er vermischte sich mit den Düften verschiedenster Schönheitsmittel. Dunkelrotes Licht floss aus einer Lampe und tauchte die Trockensträuße auf den plüschbezogenen Tischchen in ein märchenhaftes, unwirkliches Licht.« Konrad Böhning räusperte sich und versuchte mühsam, sich im Bett zurechtzusetzen. Die Altenpflegerin Katha März, die wie immer geduldig seinen sich regelmäßig wiederholenden Geschichten lauschte, sprang an seine Seite, klopfte das Kissen auf und stopfte es ihm in den Rücken. Konrad Böhning war ihr Lieblingspatient, und wie jedes Mal nahm sie sich besonders viel Zeit für ihn. Auch wenn sie damit eine Mahnung ihrer Chefin riskierte. Wieder einmal. »Was passierte dann?« Katha warf einen wissenden Blick auf das zerlesene Buch auf dem Nachtkästchen, »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« von Thomas Mann. Sie wusste genau, wie es weiterging. Dass Rosza nur eine von vielen gewesen war. Aber sie liebte nun einmal das Strahlen, das über Konrads Gesicht glitt, wenn sie sich für ihn interessierte. Diese Freude, das Glück in seinen Augen war für sie der schönste Lohn, kostbarer als jedes Geld dieser Welt. Katha strich sich eine Strähne des blonden Haars, die sich aus dem Pferdeschwanz gelöst hatte, aus dem Gesicht und griff nach dem Massageöl, das neben dem Buch auf dem Nachtkästchen stand. »Ich wette, die schöne Rosza hat Sie erhört.