Dieser Band führt in Niklas Luhmanns erkenntnistheoretische Perspektive des operativen Konstruktivismus ein und diskutiert auf dieser Grundlage das Zusammenspiel von Massenmedien, Many-to-Many-Kommunikation und publizistischen Angeboten im Social Web in der gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion. Wie bildet sich in der digitalisierten Gesellschaft, in der das Nebeneinander unterschiedlicher Sichtweisen zur Alltagserfahrung wird, eine gemeinsame Gegenwartsbeschreibung heraus? Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich für die Integration neuartiger Standpunkte? Wie wirken Prozesse sozialer Komplexitätsreduktion und algorithmische Selektionsmechanismen ineinander?
Einleitung.- Niklas Luhmanns Soziologie als Theorie gesellschaftlicher
Wirklichkeitskonstruktion.- Operativer Konstruktivismus: Grundlagen und
Unterscheidungen.- Massenmedien und gesellschaftliche
Gegenwartsbeschreibung.- Operativer Konstruktivismus in der digitalisierten
Gesellschaft.- Digitale Medien und gesellschaftliche
Gegenwartsbeschreibung.- Schluss: Thesen zur Dynamisierung gesellschaftlicher
Wirklichkeitskonstruktion.
Jan-Felix Schrape ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart. Seine Schwerpunkte liegen in der Technik-, Medien- und Innovationssoziologie, der soziologischen Theorie und der sozialwissenschaftlichen Digitalisierungsforschung.