Der vorliegende Roman ist der 11. und letzte, den George MacDonald Fraser geschrieben hat. Beim Erscheinen des Buches, das im Hardcover mehr verkaufte als jeder Flashman-Roman zuvor, war er 80 Jahre alt und bestens in Form. Zuvor hatten einige Kritiker behauptet, Flashy sei in den letzten Büchern weiser und milder geworden. Fraser dazu: āIch glaube, er ist etwas erwachsener geworden. Das hat zweifellos mit meinem eigenen Alterungsprozess zu tun. Aber ich denke nicht, dass er netter geworden ist." Und wie stand er zu Flashman? āIch lebe jetzt mit ihm seit fast vierzig Jahren. Ich habe natürlich groĆe Empfindungen für ihn, aber ich glaube nicht, dass ich ihn sehr gemocht hƤtte. Aber ich teile seine allgemeinen philosophischen Ansichten. Ich bin eher Zyniker und glaube nicht an das Gute im Menschen."TatsƤchlich neigt Flashy im SpƤtwerk zu milderen Ansichten.Flashmans Feldzug gehƶrt zu den interessantesten der Serie und veranlasste den amerikanischen Schriftsteller John Updike zu einer Würdigung. Fraser war inzwischen eine anerkannte literarische GrƶĆe und erfreute sich gerade unter Historikern groĆe PopularitƤt. Die Ćthiopien-Expedition, die unter die āLittle Wars" des Empires eingeordnet wird, gehƶrte zu den obskursten Unternehmungen der Briten. Bei uns ist dieser Feldzug fast unbekannt, was umso mehr verwundert, da unter den Geiseln und Zeugen sowohl Deutsche, Ćsterreicher und Schweizer waren. Es gibt einige Parallelen zur heutigen Kriegsführung: Als Geiselbefreiungsaktion gilt er als erste groĆe humanitƤre Intervention der Weltgeschichte. Deutlich zeigt sich in ihm die in der zweiten HƤlfte des 19.Jahrhunderts beginnende Industrialisierung des Krieges. Durch die Teilnahme zahlreicher Journalisten war der Feldzug auch ein frühes Beispiel des āembedded journalism".Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen begleiteten die Armee, um Kulturgüter zu rauben und Erkenntnisse über ein unbekanntes Land zu gewinnen.