Die primär soziologische (Luhmannsche) Systemtheorie beginnt seit einiger Zeit auch in die Disziplinen der Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft und Musikwissenschaft auszustrahlen. In diesem Band werden die Konsequenzen in zwölf Beiträgen erstmals auf interdisziplinärer Ebene thematisiert. Dabei geht es nicht darum, die Profilierung nur einer einzigen Adaptionsweise der Systemtheorie zu betreiben, sondern ganz unterschiedliche Tendenzen systemtheoretisch inspirierten Arbeitens in den Geisteswissenschaften zu beleuchten.
Vorbemerkung.- Zwischen Dekonstruktionismus und Konstruktivismus. Zu
einem systemtheoretisch fundierten Ansatz von Textverstehen.- Die
Ereignishaftigkeit des Textes.- Kunstgeschichte der modernen Kunst:
Periodisierung oder Codierung?.- Jenseits von Empirie und Hermeneutik.
Systemtheorie, (Literatur-)Geschichtsschreibung und die Konvergenz von
Geistes- und Naturwissenschaften.- Ästhetische Debatten im Literatursystem
der Nachkriegszeit.- Kommunikation und Bewußtsein. Zur systemtheoretischen
Rekonstruktion einer literarischen Bestätigung der Systemtheorie.- Lyrik und
Systemtheorie.- Die Ausdifferenzierung der Kunst als Problem der Ästhetik.-
Dadaistische Gartenzwerge versus Staatsdichter. Ein Blick auf das Ende
der DDR-Literatur mit systemtheoretischer Optik.- Literaturwissenschaft,
Systemtheorie und der Begriff der Beobachtung.- Variationen im
Metakontrapunkt. Eine systemtheoretische Analyse musikalischer
Interaktionsprozesse.- Phänomene, Systeme, Episteme. Zur aktuellen Diskussion
systemtheoretischer Ansätze in der Literaturwissenschaft.-
Auswahlbibliographie zum Thema Systemtheorie und Kunst.- Die Autoren.
Henk de Berg ist wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Allgemeine Literaturwissenschaft der Universität Leiden, Niederlande. Matthias Prangel ist Dozent für Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Leiden, Niederlande.