Da das Gehirn naturkausal determiniert ist, ist der Mensch in seinen Handlungen nicht frei. Das ist der populärste und umstrittenste Schluss der modernen Hirnforschung. Mit naturwissenschaftlichen Methoden soll so eine philosophische Grundfrage beantwortet sein. Das vorliegende Buch zeigt mit klaren Argumenten, dass die Prämisse vom naturkausal bestimmten Gehirn zwar richtig, aber der Schluss auf die menschliche Unfreiheit unzulässig ist. Christine Zunke lässt die Argumente von Hirnforschern an deren inneren Widersprüchen scheitern. Mit großer Sachkenntnis auf dem Gebiet der Neurophysiologie und auf einem soliden philosophischen Fundament, das sich vor allem auf Kant und Hegel stützt, wird die Ursache dieser Widersprüche deutlich: Jede Erkenntnis hat die Freiheit zur notwendigen Bedingung; ein Denken, das seine Freiheit leugnen will, entzieht sich darum sein eigenes Fundament. Hierbei wird der ideologische und gesellschaftspolitische Gehalt der modernen Hirnforschung sichtbar gema
cht. Indem die Hirnforschung empirische Phänomene menschlicher Unfreiheit naturalisiert, produziert sie Blindheit angesichts der wahren Ursachen von Unfreiheit und Unterdrückung. Mit dieser Kritik entwickelt die Autorin zugleich eine klare Darstellung des Verhältnisses zwischen menschlicher Natur und Freiheit.
1;Inhalt;62;Vorsatz;93;Einleitung: Das Gehirn ein symbolisch kontaminiertes Organ;104;1. Es gibt keinen empirischen Beweis der Freiheit;164.1;Weder im empirischen Material ...;174.2;... noch in der empirischen Subjektivität;225;2. Vom Problem der Neurobiologie, das Phänomen Bewusstsein zu erfassen;335.1;Samuel Thomas Soemmerring, Ueber das Organ der Seele;345.2;Die Bestimmungen von Ich und Bewusstsein bei Gerhard Roth;386;3. Das Subjekt unserer Handlungen;456.1;Das Gehirn Subjekt ohne Subjekt;487;4. There s more to the picture Than meets the eye : Der prinzipielle Fehler eines Menschenbildes;577.1;Umwelt und Anlage;607.2;Die Würde des Menschen ist nicht Erscheinung;627.3;Demuts- und Machbarkeitsphantasien;647.4;Naturwissenschaftliche Definition und moralischer Appell;678;5. Der Wille als Gefühl;698.1;Hirnforschung erklärt die menschliche Natur (als) der kapitalistischen Produktionsweise gemäß;698.2;Denken und
Fühlen;728.3;Der Hirnstoffwechsel und die Psyche;748.4;Bewertung ohne wertendes Subjekt ;808.5;Ideologisches Bewusstsein;879;6. Das Verhältnis von Hirnforschung und Psychologie;929.1;Zwei Perspektiven worauf ;949.2;Die Nichtreduzierbarkeit;989.3;Hinter den zwei Perspektiven steckt das Leib-Seele- Problem;1019.4;Bewusstes und Unbewusstes;1049.5;Subjektives und Objektives;10710;7. Freiheit, Ich und Zeit;11110.1;Freiheit als Bedingung a priori von Naturwissenschaft überhaupt;11310.2;Freiheit ist kein Gegenstand empirischer Wahrnehmung;11810.3;Grund und Ursache;12511;8. Freiheit und Erkenntnis;13011.1;Konstruktivismus als Umschlag von Materialismus in Idealismus;13411.2;Selbstbewusstsein ist notwendig frei;14311.3;Ohne Freiheit ist keine Erkenntnis möglich;14512;9. Geistevolution;14612.1;Das Urprinzip;14712.2;Die Wissenslücke;14912.3;Die Evolution;15112.4;Die kulturelle Evolution;16113;10. Frei
heit und Herrschaft;16613.1;Die Wendung der Freiheit nach Innen;16713.2;Die Verkehrung von Freiheit in Herrschaft;17513.3;Freiheit ist Grund und Legitimation moderner Herrschaft;18214;11. Das Gehirn als Material und Idee;19114.1;Die Antinomie von Gehirn und Geist;19614.2;Die Emergenztheorie;19714.3;Die Antinomie von Gehirn und Geist ist konstitutiv für das Menschsein;20214.4;Der Übergang vom antinomischen Verhältnis von Ideellem und Materiellem zu deren realer, praktischer Vermittlung in der Arbeit;20615;12. Widerlegt die moderne Hirnforschung die Willensfreiheit ;20816;Literaturliste;21316.1;Periodica;22016.2;Sonstige Publikationen;22017;Verzeichnis der Namen;22118;Danksagung;223