Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen im Mittelalter: ein Überblick über Sinneswahrnehmungen und Körperpraktiken in mittelalterlichen Texten.
Wie spiegelt sich der sensual turn in mittelalterlichen Texten wider? Die Beiträger_innen widmen sich den menschlichen Sinnen in der Literatur vom 11. bis zum 15. Jahrhundert. Ausgehend von aktuellen Positionen der sensory history rücken sie die visuelle, taktile, auditive, olfaktorische und gustative Wahrnehmung als Phänomene literarischer Inszenierungen in den Blick. Erstmals wird deutlich, welch bedeutungsstiftende Potenziale die Geschichte der Sinne für vormodernes Erzählen liefert - und wie sie dabei hilft, gesellschaftliche Diversitäten aus literarischen Deutungsmustern abzuleiten.
Peter Somogyi, geb. 1982, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Ältere deutsche Literatur an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind legendarische Literatur, Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung, höfische Romane des 12. und 13. Jahrhunderts sowie Text- und Kultursemiotik.
Ronny F. Schulz, geb. 1980, studierte Ältere Deutsche Philologie und Philosophie an der TU Berlin und Romanistik an der HU Berlin. Er lehrt germanistische Mediävistik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.