Das Jahrbuch diskutiert das spannungsreiche Verhältnis zwischen Prozessen der Säkularisierung in Gesellschaft und Politik einerseits, von Religion und Religiosität andererseits in vergleichender Perspektive. Die aktuelle Krise der westlichen Wohlfahrtsstaaten, die christliche Rhetorik New Labours, love parade und Kommunitarismus ą la USA rücken die religiösen Grundlagen von Solidarität und Gemeinsinn, aber auch alter und neuer Formen der Ausgrenzung wieder ins Blickfeld.
Religiös unmusikalisch? Zur Neubestimmung des Verhältnisses von
Religion, Gesellschaft und Politik. Einleitung.-
1. Religion und Politik
Kirche in Staat und Politik.- Zivilreligion, Bürgerreligion, Staatsreligion:
Anmerkungen zur deutschen Debatte um das rechte Verhältnis von Religion und
Politik.- Die soziale Theologie New Labours oder Der Appell an Moral,
Gemeinschaft und Gewissen.- Staat und Kirche in den USA und der
Bundesrepublik Deutschland: auf dem Weg zur Konvergenz?.-
2. Werte, Milieus
und politische Mobilisierung.- Die Persistenz sozialmoralischer Milieus
zwischen Diktatur und Demokratie: Das Beispiel Duderstadt.- Die
Transformation religiöser Werte in entwickelten Industriegesellschaften.-
Religion als Ressource im Kampf der Zivilisation? Zum Zusammenhang
ethnischer Mobilisierung und kultureller Differenz.- Kopf-lose Politik? Die
Love Parade als neue Form der politischen Identifikation ein Essay.-
3.
Christentum, Wohlfahrtsstaat und wohlfahrtsstaatliche Politik.- Die
religiösen Wurzeln von dualer Wohlfahrtspflege und Wohlfahrtsstaat in
Deutschland. Das Beispiel des Katholizismus.- Fröbel oder Head-Start?
Religion und Wissenschaft in der Institutionaliserung frühkindlicher
Erziehung in Deutschland und den USA: Säkularisierung auf dem Prüfstand.-
Die normgerechte Familie Katholizismus und Sozialpolitik im deutsch-irischen
Vergleich.- Zu den Autoren.
(Die Redaktion): Heinz-Dieter Meyer, Ph.D. am Zentrum für Europa- und Nordamerika-Studien der Universität Göttingen, zur Zeit Gastprofessor an der PennState University, Uiversity Park, Pennsylvania, USA;
Dr. Michael Minkenberg, Professor für Politikwissenschaft an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder);
Dr. Ilona Ostner, Professorin für vergleichende Sozialpolitik am Institut für Sozialpolitik und Zentrum für Europa- und Nordamerika-Studien der Universität Göttingen