Anhand der Wortfeldtheorie wird nachgezeichnet, welche Begriffe im Althochdeutschen und im Altsächsischen das gesellschaftliche Phänomen von Konflikten erschlossen haben und wie sich deren Inhalte und die Struktur des Feldes etwa durch eine neue christliche Ethik oder Neuerungen im Militärwesen wandelten.
Konflikte sind ein zentrales gesellschaftliches Phänomen, das zu jeder Zeit menschlichen Seins relevant war und ist. Entsprechend zentral für eine Gesellschaft ist der Wortschatzbereich, der diesen Ausschnitt sozialen Verhaltens erschließt. Der Autor untersucht die inhaltlichen Strukturen dieses Wortschatzbereiches der deutschen Sprache im frühen Mittelalter auf der Basis eines wortfeldtheoretischen Ansatzes. Ersichtlich wird, dass noch im frühen Mittelalter eine enge Beziehung des Konfliktwortschatzes zum Rechtswortschatz bestand. Es zeigt sich, dass Konfliktlexeme über regionale und dialektale Grenzen hinweg weitgehend Allgemeingut waren. Mit der neuen christlich-jüdischen Theologie sowie mit den Veränderungen in Kriegsführung und Militärwesen deutete sich zudem ein Bedeutungswandel bei Feldgliedern und damit im Wortfeld an.
Wortfeldtheorie - Strukturalismus - Merkmalstruktur - Konfliktwortschatz - Althochdeutsch - Altsächsisch - Frühes Mittelalter - Verbales Handeln - Recht -Handgreiflichkeiten - Kriegerische Handgreiflichkeiten
Ruppert Mayr studierte Germanistik, Philosophie, Volkskunde und Volkswirtschaft in Bonn, Würzburg und Münster. Seit 1992 ist er als Bundespolitischer Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur tätig.